Ein Badezimmer sollte vor allem eines sein: sicher, komfortabel und für jeden leicht nutzbar – heute und in Zukunft. Barrierefreie oder behindertengerechte Bäder ermöglichen genau das: Sie bieten Bewegungsfreiheit, Schutz vor Unfällen und sind zugleich modern und wohnlich gestaltet. Was viele nicht wissen: Der Staat unterstützt solche Maßnahmen mit attraktiven Fördergeldern.
Was macht ein Badezimmer barrierefrei oder behindertengerecht?
Ein barrierefreies Bad bedeutet nicht automatisch ein „Krankenhaus-Bad“. Im Gegenteil: Moderne Lösungen verbinden Design mit Funktionalität. Typische Elemente sind:
- Ebenerdige, schwellenfreie Dusche (bodengleich, mit Sitzmöglichkeit und Haltegriffen)
- Rutschhemmende Bodenbeläge für mehr Sicherheit
- Unterfahrbarer Waschtisch – nutzbar im Sitzen oder Rollstuhl
- Erhöhtes oder wandhängendes WC mit Haltegriffen und mehr Bewegungsfreiheit
- Große Bewegungsflächen (mind. 120 × 120 cm, für Rollstuhlnutzung größer)
- Ergonomische Armaturen – leicht zu bedienen, ideal mit Sensor oder Einhebelmischung
- Gute Beleuchtung und kontrastreiches Design zur besseren Orientierung
Solche Lösungen sind nicht nur für Menschen mit Behinderung wichtig – sie bieten auch Komfort für Senioren, Familien mit Kindern oder einfach für die Zukunft.
Welche Förderungen gibt es?
1. KfW-Förderung: „Altersgerecht Umbauen“ (Programm 455-B)
Die KfW bezuschusst barrierefreie Badumbaumaßnahmen mit bis zu 6.250 € Zuschuss.
Gefördert werden z. B. bodengleiche Duschen, Verbreiterung von Türen, Haltegriffe, rutschhemmende Bodenbeläge, Umbau von WC und Waschtisch.
Wichtig: Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden!
2. Pflegekasse (§40 SGB XI) – bis zu 4.000 € pro Maßnahme
Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad erhalten von der Pflegekasse bis zu 4.000 € Zuschuss für sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen.
Dazu zählen z. B.:
- Einbau einer barrierefreien Dusche
- Erhöhung oder Umbau des WCs
- Montage von Haltegriffen oder Sitzmöglichkeiten
- Leben mehrere Pflegeberechtigte im Haushalt, kann der Zuschuss sogar bis zu 16.000 € betragen.
3. Regionale Förderprogramme
Einige Bundesländer, Kommunen oder Wohnungsämter unterstützen barrierefreie Umbauten zusätzlich. Auch steuerliche Vorteile sind möglich (20 % Handwerksleistungen absetzbar).
Komfort heute – Sicherheit für morgen
Ein barrierefreies Bad steigert nicht nur Sicherheit und Lebensqualität, sondern erhöht auch den Immobilienwert. Wer frühzeitig umbaut, vermeidet spätere Notlösungen – oft unter Zeitdruck oder nach einem Unfall. Viele Kunden entscheiden sich deshalb bewusst für ein „Komfort-Plus-Bad“: Elegantes Design, einfache Bedienung und maximale Flexibilität.
Unser Tipp: Barrierefrei planen, aber wohnlich denken
Moderne Badlösungen zeigen: Barrierefreiheit kann stilvoll sein. Haltegriffe, Duschsitze oder erhöhte WCs gibt es heute in eleganter Optik, teils sogar unsichtbar integriert. Und wer vorausschauend plant, kann später leicht nachrüsten – ohne das komplette Bad neu zu bauen.
Fazit
Ein behindertengerechtes Bad ist mehr als nur eine Umbaumaßnahme – es schafft Unabhängigkeit, Komfort und Sicherheit. Besonders attraktiv: Staatliche Förderungen decken oft einen erheblichen Teil der Kosten. Wer rechtzeitig plant und sich professionell beraten lässt, kann sein Badezimmer modernisieren, ohne auf Design verzichten zu müssen.